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TEXTILINDUSTRIE

Entlang der zahlreich fliessenden Gewässer, zum Antrieb der Wasserräder und Wasserkraftanlagen, entwickelte sich im Zürcher Oberland ein regelrechtes Zentrum der Textilproduktion. Auch in der Luppmen nutzte die 1829 entstandene Spinnerei die Wasserkraft des Luppmenbaches. Der Luppmenweiher und die Wohnfabrik in Hittnau zeugen von dieser Vergangenheit.

An die Geschichte der Heimarbeit und der späteren Textilindustrie erinnern historische Gebäude, Dokumente, Fotografien und Erzählungen. In Archiven und Schriften, mit dem Industrielehrpfad oder den Guyer-Zeller-Wanderwegen, ist die Zeit der Industrialisierung gut dokumentiert.

Z. B. beschreibt das Theaterstück «Der Brand von Uster» des Hittnauer Volksdichters Jakob Stutz, den Aufmarsch aufgebrachter Handweber 1832 vor der Spinnerei und Weberei Corrodi & Pfister in Uster und die Zerstörung der Fabrik durch Feuer.

Eduard Spörri, der Grossvater von Rudolf Emil Spörri übernahm 1860 die Spinnerei in der Luppmen und richtete darin eine Baumwollweberei ein. Nach seinem Tod 1876 übernahmen die Spörri-Söhne die Besitzungen, ab 1885 Emil Spörri, der 1908 Alleineigentümer aller Gebäude auf dem Areal wird. Sein Sohn Rudolf Emil Spörri (wie sein Vater nur Emil Spörri genannt) übernimmt 1920 die Geschäfte und Gebäude seines Vaters. Emil Spörri sen. zieht mit Tochter Marie nach Oberwil am Zugersee, wo er 1927 stirbt.

Emil Spörri jun. heiratet 1920 Alice Moos aus der Textilfabrikantenfamilie Moos in Weisslingen. Alice Spörri-Moos stirbt 1952 nach längerer Krankheit. Emil Spörri kauft eine Villa in Küsnacht (vermutlich um 1960) und verbringt da seine letzten Jahre.

Am 9. Juni 1967 gründet Emil Spörri die auf seinen Namen lautende Stiftung mit dem Zweck, in der Fabrikanten-Villa ein Altersheim zur Aufnahme und Betreuung betagter Einwohner und Bürger aus der Gemeinde Hittnau zu führen. Bereits am 17. Dezember 1968 verstarb Emil Spörri in Küsnacht. In GAL, Emil Spörri-Stiftung

VILLA LUPPMENHOF

1874 bis 1876 entstand unter Eduard Spörri die Fabrikantenvilla Luppmenhof in spätklassizistischem Stil. 1908 wurde der südöstliche Portikus und 1920 der Anbau des «Herrenzimmers» an der nordwestlichen Fassade erbaut. 1920 übernimmt Emil Spörri jun. die Villa; im südwestlich gelegenen Salon befindet sich noch ein grüner Marmorofen mit den Jahreszahlen 1920 und den Initialen ES und AM.

1968 entstand im "Luppmenhof" ein Klein-Altersheim mit 5-8 Pensionärsplätzen. Mit der Auflösung der Stiftung im 1989 wurde das Altersheim bis 2013 von der politischen Gemeinde geführt.

Unseren Verein nennen wir «Villa Spörri» und nicht «Luppmenhof», damit er sich vom Vorgängerverein der Genossenschaft Alterswohnen Luppmenpark und dem ehemaligen Klein-Altersheim Luppmenhof abgrenzt und an die Erbauerfamilie erinnert.

 

luppmenhof.gif
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